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Doppelsterne

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Robert Grant Aitken
(1864 - 1951)

 
Das Aitken Kriterium

Bereits im Jahre 1911 erschien in den Astronomischen Nachrichten ein Artikel von R. G. Aitken, in dem er eine Klassifizierung zur Erkennung möglicher Doppelsterne vorschlug. Dieses Kriterium berücksichtigt die gemeinsame Helligkeit der beiden Komponenten und ihren Abstand voneinander [1].

Rund 20 Jahre später formulierte R. G. Aitken sein Kriterium in Formeln. Leider ist diese Arbeit nicht online verfügbar. Die nachfolgenden Formeln wurden daher dem Artikel R.G. Aitken's Criterion to Detect Physical Pairs von Francisco Rica Romero [2] entnommen.

Zunächst wird die Magnitude in den Lichtstrom transformiert :


Das gleiche gilt für die zweite Komponente B:


Danach werden die Lichtströme beider Komponenten addiert :


Das Kriterium für den größten Abstand beider Komponenten lautet dann :

Für meine eigenen Beobachtungen habe ich das Aitken Kriterium speziell für Sterne von 8-11 Magnituden berechnet. Die Helligkeitsdifferenzen zwischen A und B variieren dabei von 0 bis 3 Magnituden. In den Kurven erkennt man schön, dass mit abnehmender Helligkeit von A der Helligkeitsunterschied zwischen A und B immer weniger von Bedeutung ist. Man muß aber immer bedenken, dass das Aitken Kriterium nichts darüber aussagt, ob es sich tatsächlich um einen physischen Doppelstern handelt oder nicht. Es ist eher unwahrscheinlich, dass es sich bei zwei Komponenten mit einer Helligkeit von 11 Magnituden und einem Abstand von 5'' um einen physischen Doppelstern handelt.


Abbildung 1: Das Aitken Kriterium für Komponenten mit einer Helligkeit von 8, 9,10, und 11 Magnituden aufgetragen über der Helligkeitsdifferenz zwischen den beiden Komponenten A und B.




Quellennachweis

[1] R.G. Aitken, The Definition of the Term Double Star, Astronomische Nachrichten Nr. 4505, 1911
[2] Francisco Rica Romero, R.G. Aitken's Criterion to Detect Physical Pairs, Journal of Double Star Observations Vol 2 No. 1 2006