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Teleskoptechnik
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Max Wolf (1863-1932)
Refraktor mit Doppelastrograph von Max Wolf (1863 - 1932)

Der Doppelastrograph wurde von Max Wolf im Februar 1892 in seiner Privatsternwarte in der Märzgasse in Heidelberg in Betrieb genommen. Der Astrograph bestand aus zwei 6-Zoll Portraitlinsen von Voigtländer (Braunschweig). Sie hatten ein Öffnungsverhältnis von f/5. Das Gesichtsfeld betrug ca. 70 Quadratgrad und deckte somit einen für die damalige Zeit ungewöhnlich großen Himmelsausschnitt ab. Das Fernrohr diente zur Nachführung während der Aufnahmen. Max Wolf entdeckte mit diesem Instrument unter anderem den Nordamerikanebel NGC7000 und viele neue Kleinplaneten (Planetoiden, Asteroiden).

Verfahren zum Auffinden von Planetoiden:

1. Zunächst wird eine Stunde nur mit dem ersten Apparat belichtet
2. In der darauffolgenden Stunde wurde mit beiden Apparaten belichtet
3. in der dritten Stunde wurde nur mit dem 2 Apparat belichtet.

Mit diesem Verfahren stellte Wolf einerseits das Auffinden neuer Kleinplaneten sicher, andererseits verkürzte es die Gesamtbelichtungszeit von 4 auf 3 Stunden. Allerdings konnte Wolf dieses Verfahren wegen des zu engen Spaltes seiner Kuppel nicht immer anwenden. [1]


Doppelastrograph von Max Wolf, Landessternwarte Heidelberg, Foto : J.S. Schlimmer, 6/2009


Doppelastrograph von Max Wolf, Landessternwarte Heidelberg, Foto : historische Aufnahme [2]



Weitere Informationen

Das Bruce Teleskop der Landessternwarte Heidelberg
Ehrungen : Die Bruce Medaille 1930



Quellennachweis

[1] Max Wolf, Die Photographie der Planetoiden, Astronomische Nachrichten Nr. 3319, 1895
[2] Universitätsbibliothek Heidelberg, Digitale Bibliothek,
Digitalisierte Photographien aus dem Nachlass von Max Wolf